Doppelstunde Stadtbude – Farbpsychologie Blau

 

Im Zuge einiger Schreibarbeiten, die ich kürzlich zum Thema „Farbwirkung Innenräume“ verfasst habe, kam mir die Idee, das Ganze auch mal hier für Euch etwas aufzuarbeiten. Denn die farbliche Gestaltung unserer räumlichen Umgebung hat nicht unwesentlich Einfluss auf deren Atmosphäre und unsere Stimmung.

Also, legen wir gleich mal los mit der wunderschönen Farbe Blau, die seit Kindertagen meine Lieblingsfarbe ist. Naja, abgesehen von Grau und Schwarz, aber das sind ja bekanntlich keine wirklichen Farben.

Abtauchen und Eintauchen, Tiefe und Leichtigkeit

Bei Blau denken wir an das tiefe Meer und den weiten Himmel, eiskalte Schnee- und Getscherwelten und erfrischende Bergseen. Helles, klares Blau verbinden wir mit Freiheit, Klarheit, Vitalität und Frische. In pastelligen Tönen wird es auch mit Jugendlichkeit, Unschuld und Fröhlichkeit in Zusammenhang gebracht. Babyblau, Himmelblau, Aquamarin sind nicht ohne Grund beliebte Farbtöne, wenn es um den Verkauf von Kinderklamotten geht oder auch die Vermarktung von Raststättenhygieneeinrichtungen. Helles Blau schafft eine vitale, lebhafte Atmosphäre und eignet sich hervorragend für Wohnbereiche, Kinderzimmer oder – Klassiker – Bäder. Aber auch bei der Gestaltung eines Flures kann Blau sehr einladend und erfrischend sein.

Sattes, strahlendes Blau steht für Stärke, Seriosität, Tatendrang, Kompetenz. Ihm Begegnen wir teilweise mit Ehrfurcht und Neugierde. Eingesetzt als Wandfarbe ist klares Blau eine klare Ansage! Resolut und voller Kraft eignet es sich, Bereiche gekonnt und selbstbewusst in Szene zu setzen. Blau bringt Wanddekorationen besonders schön zum Leuchten. Das wussten schon einstige Schlossherren und Museen, die ihre Gemälde gern darauf positionierten. Tintenblau, Royalblau, Marineblau sind hier bekannte Vertreter und allein deren Namen lassen uns ehrfürchtig aufhorchen.

Dunkle Töne hingegen wirken beruhigend, sogar konzentrationssteigend. Tiefe Blautöne strahlen ebenso etwas unergründliches aus, in ihren Tiefen möchten wir schier versinken. Dunkelblau steht für Beständigkeit, wirkt bescheiden und zurückhaltend, aber auch maskulin und geheimnisvoll. Es ist stilvoll und zeitlos. Farbpsychologisch werden ihm die Eigenschaften Ruhe und Konzentration zugeschrieben, es symbolisiert Zurückhaltung, Seriosität und Beständigkeit. Wandgestaltung in tiefen dunkeln Blautönen sind momentan besonders beliebt, denn sie setzen einen starken Kontrast zu Möbeln und Wanddekorationen.

Blautöne lassen sich super zu Grautönen kombinieren, schaffen hier eine kühle maskulin-sachliche Umgebung, die aber gut zum aktuellen Urbanstyle passt. Mit Orange oder warmem Braun kombiniert bekommt es eine lebendige, warme Note im Sixties-Stil. Warme Hölzer und kalter Beton eignen sich jeweils als Materialien hervorragend im Zusammenspiel mit blauen Farbtönen. Der Marinestil, die Kombination weiß-blau, ist ein zeitloser Klassiker und steht für Freiheit, Frische und Sommer am Meer. Ob weiß gebeizte Möbel oder gestreifte Stoffe, man hört förmlich den schrillen Schrei der Möwen, die sich im Wind hin- und herschaukeln lassen.

Farben senden immer eine unbewußte Botschaft, ob Raumgestaltung oder Klamotten. Oftmals sind wir uns dem gar nicht so bewußt, aber die Welt scheint der Einfachhalber wegen immer mehr in Schubladen einsortieren zu wollen, obwohl dies uns nicht gerecht wird. Ich selbst versuche zum Beispiel meinen Töchtern möglichst wenig rosa Klamotten aufzuhalsen, denn dieser „Barbie/Püppchen-Trend“ stößt mir mehr als sauer auf, ebenso wie die Einteilung in eine hellblaue und rosafarbene Kinderwelt durch Industrie und auch Gesellschaft. Für mich ist klar, allein rosarot sollte jedes Kinderleben sein und in Farben natürlich knallbunt! Zum Abschluss mal ein kleiner, sehr interessanter Ausflug in die Geschichte der Jungs- und Mädchenfarben, zum Klugscheißen auf der nächsten Party:

Rosa war in früheren Zeiten die Farbe kleiner Jungs und hellblau die der Mädchen. Das ganze hatte auch eine ganz logische Begründung! Denn Rot war früher die Farbe mächtiger Männer, sie steht für Kraft, Aggressivität, Mut und Gefahr (also klar, dass sie nun die Farbe von uns Frauen ist ;)). Rosa galt damals als „das kleine Rot“. Blau hingegen stand für Keuschheit, Gehorsam, Disziplin und Fleiß und galt als schicklich für Frauen. Das helle blau wurde demnach den Mädchen zugeteilt. Tja, so ändern sich die Zeiten.

Zum Abtauchen und Träumen: Die Wandfarbe in tiefem Blau (Hague Blue) und die Tapete in Taubenblau vom englischen Hersteller Sanderson (Foto stadtbude)

Tiefes Blau harmoniert toll zu warmem Holz, wie Eiche und bildet einen starken, spannenden Kontrast zu Weiß- und Biegetönen. Wanddekorationen, vor allem mit goldenen Akzenten, bringt es besonders schön zum Strahlen (Foto stadtbude)

Kräftige Blautöne passen wunderbar zu Grau und bringen grelle Farben toll zum Leuchten (Foto stadtbude)

 

 

 

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Viva Mallorca

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Wie jedes Jahr, kommt irgendwann die bittere Erkenntnis: „Jetzt ist es vorbei! Da hilft nix! Schluß mit lustig und Friede-Freude-Eierkuchen“. Und dann kommt der Herbst. In diesem Jahr war die Vorstellung noch um einiges schmerzhafter, fast schon unfaßbar, denn folgte sie doch unmittelbar auf die bange Frage „Wo bleibt er denn nun?“ und „Das wird wohl nix mehr!“. In diesem Falle natürlich bezogen auf einen anständigen Sommer. In den letzten Wochen sollte wohl dann tatsächlich noch ein Aufbäumen erfolgen, mit hochsommerlichen Temperaturen und herrlicher Sonne, das uns ein kopfschüttelndes „Geht doch! Wieso denn erst jetzt? Wieso nicht gleich so?“ abrang. Doch die bereits kühlen, klammen Nächte konnten es nicht mehr verbergen: Schluß ist!

Bevor der Herbst nun also auch mit seiner fiesen Seite über uns herfällt, ging’s für uns noch einmal in den Süden. Noch einmal die heiße Sonne auf der Haut, noch einmal in warmes Wasser tauchen, noch einmal warme, würzige Gerüche der trockenen Landschaft einatmen und förmlich auf der Zunge spüren, um alles zu speichern und sich an kalten Tagen an den schönen Erinnerungen zu laben. Und noch einmal durch schöne Städte wandeln, durch kleine Bergdörfer streifen und sich an deren farbenfrohen und prächtigen oder schlichten und wehrhaften Fassaden erfreuen.

Neugierig und beeindruckt von so vielen Reiseberichten Bekannter wurden in diesem Jahr mal alle Vorurteile bezüglich der Deutschen liebster Insel über Bord geworfen und ab ging’s nach Mallorca (Nicht nach Malle! Ich fliege nicht nach Malle!). Naja, was soll ich sagen?! Ich mußte einsehen, fernab vom Massentourismus ist es wirklich ein Traum! Unsere Unterkunft in einem urigen Bergdorf am Meer, in der Serra de Tramuntana zwischen Schafen, Olivenbäumen und Weinbergen und Palma mit seinem quirligen Leben und der lebendigen Architektur nicht weit entfernt. Landschaft und Architektur ein Refresher für alle Sinne.

Die prachtvollen Fassaden Palmas sind wie ein Ausflug in eine andere Welt. Schön doof, wer auf der Jagd nach Shoppinggut durch die Altstadt hechelt, ohne den Blick nach oben zu richten und an den schmucken Gebäudehüllen inne zu halten. Man kann sich kaum satt sehen, am üppigen katalanischen Jugendstil, der sich süß wie Zuckerguss durch die Altstadt zieht. Nicht gewöhnlicher Zuckerguss, sondern ganz hohe Patisserie – verschnörkelt und überladen. Hier und da erhascht man einen Blick auf einen der prächtigen grünen Innenhöfe, die vom Reichtum ihrer alten Besitzer erzählen und sich wie kleine heimliche Inseln verstecken. Oder die alten mediterranen Wohngebäude, die sich eng aneinander zu quetschen scheinen. Kleine dunkle Wohnungen in alten Gebäuden, aus denen der muffige Geruch so vieler Jahrzehnte oder gar Jahrhunderte gemischt mit lautem Fernsehton in die Gassen dringt. Blickt man verstohlen in offenen Fenster, sieht man träge Gestalten auf altmodischen Sofas oder Betten liegen. Oder die verlebten, oft schäbigen Fassaden in Santa Catalina, die einen ganz besonderen Charme mit sich bringen. Sie wüssten sicher einige Geschichten zu erzählen, von den Fischern, die sich früher hier nahe des Hafens niederließen, um ihr Tagwerk zu vollbringen und dem Szenenvolk, das sich heute in den Gassen tummelt, auf der Jagd nach dem besten Sushi und das nebenbei das ein oder andere neue architektonische Schmuckstück aus dem Hut zaubert.

Was für eine wundervolle, reiche Farben- und Formenpracht. Einmal eintauchen, bitte!

 

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SLI-Sommerfest: Wie ein schöner Sommertrip

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Ach, wieder kaum Zeit gefunden. Ich wollte doch längst schon von meinem wunderschönen Samstag vor einer Woche berichten, denn der war wirklich ein Traum! Wirklich! Das lag nicht allein am wunderschönen Wetter (SOMMERwetter! Yeaaaahhhh!!! Dieser komische Zustand, bei dem man T-Shirts und luftige Kleider tragen kann und sich das Leben so leicht anfühlt), sondern am  SoLebIch-Sommerfest!

Puuuhhhhh… war das schöööön! So schön, dass ich auch nach einer Woche nicht müde werde im Bekanntenkreis davon zu schwärmen und Bilder herumzuzeigen. Fotos von den tollen Locations – dem sooooo schönen SLI-Büro und dem tollen Bulthaup-Showroom -, von der tollen Deko, dem leckeren Essen und den großartigen Gastgebern und Gästen. (Ich verspreche, bis Artikelende keine Vokale und Konsonanten mehr überspitzt in die Länge zu ziehen, um meine Begeisterung zu untermauern)

Kennt Ihr die Wohn-Community SoLebIch? Wenn nicht, müsst Ihr unbedingt mal im Netz vorbeischauen (www.solebich.de). Dort gibt es so viel Schönes zu entdecken, so viele tolle Inspirationen in der Community. Nur mal kurz vorbei schauen, während im Hintergrund noch die Datei lädt, ist da nicht! Man bleibt immer länger kleben und lässt sich ein bisschen forttreiben. Jedes Foto erzählt eine kleine Geschichte, jedes Mitglied öffnet im wahrsten Sinne ein wenig die Tür (und damit auch sein Herz) zu einem wunderschönen Zuhause und lässt uns Gast sein.

Als ich vor einigen Wochen dann auf SoLebIch las, dass noch ein paar Plätze für’s SoLebIch@Bulthaup Sommerfest zu vergeben wären, das am Samstag Abend stattfinden sollte, bewarb ich mich kurzentschlossen einfach mal um einen. Dachte mir noch: „Vielleicht klappt das ja. Ist zwar bisschen blöd, kennste ja keinen da, aber bestimmt wird es nett.“ Dass es „nett“ wird hatte ich mir also zumindest erhofft. Bums, kam auch die Zusage!

Wenn ich meine, „kennste ja keinen da“, dann mein‘ ich das auch so. In meiner Vorstellung war das eine Art Klassentreffen, bei dem sich alle gut kennen und ich fühlte mich fast ein wenig heuchlerisch, mich um einen Platz zu bewerben und nicht viel mehr Infos als „Es gibt eine Nicole und eine Kati, die schreiben da immer“ zu haben. Seit 2013 bin ich in der Community registriert, hatte aber bis vor einigen Wochen seit Monaten keine Bilder mehr hochgeladen, schaute ab und an mal vorbei und dann lange wieder gar nicht. Dann wollte ich mich mal wieder etwas intensiver umsehen und einbringen und da kam dann auch schon die Einladung. Oje! Würde ich als Unwissende auffallen? Als Kuckuckskind, das sich heimlich ins fremde Nest geschlichen hat?

Mittags sollte es einen kleinen ungezwungenen Umtrunk im SLI-Büro geben, das mit dem Radl von mir aus innerhalb von 5 Minuten zu erreichen ist. Sah ich als gute Gelegenheit, sich bei der Mittagshitze mit einem Glas Rosé etwas locker zu trinken und die Leute zu beschnuppern, dann wird der Einstieg am Abend etwas einfacher. So mein Plan. Was soll ich sagen; ich bin anderthalb Stunden geblieben und kam bereits da beschwipst von Sommer, Rosé und so viel Herzlichkeit nach Hause, dass ich mir erst einmal ein hartes Kontrastprogramm suchen musste, um die Zeit bis zum Abend und dem Event bei Bulthaup zu überstehen. Schon das SLI-Büro selbst ist ein Traum, gelegen in einem idyllischen, grünen Hinterhof in Pasing, so liebevoll gestaltet und der Ort von so toller Atmosphäre, dass ich mir in meinen Gedanken nur vorstellen konnte, alle würden werktags bei offenem Fenster und Vogelgezwitscher Liedchen summend an ihren Rechnern sitzen, sich lustige Anekdoten vom Wochenende erzählen, dabei noch Eis schlecken und nebenher ganz locker leicht eine tolle Seite aus dem Ärmel schmeißen. Ah, da würde ich aber auch gern arbeiten! Diese Herzlichkeit des SLI-Teams findet sich auch in ihrem Büro wieder. Nicole, Kati und die Daniels waren wirklich so wunderbare Gastgeber, ich habe mich sofort so gut aufgehoben gefühlt, alles so familiär und herzlich. Dicke Sträuße Sommerblumen, saftige Erdbeeren, kühles leckeres Beerenwasser – Sommer pur! Für jeden ein Gläschen selbst gemachter Erdbeermarmelade und süsse Give-aways… ich war ganz verzaubert!

Am frühen Nachmittag fuhr ich dann heim, sortierte den Kleiderschrank meiner Tochter aus und sah ihr zu, wie sie sich zum ersten Mal im Leben auf ihre noch kleinen zittrigen Beinchen stellte, war dann noch beschwipster vor Liebe und fuhr am späten Nachmittag in den Bulthaup-Showroom in die Herrnstraße um weiterhin auf dieser fluffigen Wolke aus Glück zu schweben und es mir in vollen Zügen gut gehen zu lassen. Und wirklich, was für ein wunderschöner Abend es war! Ich hab’s wirklich so genossen! So viele lustige Gespräche führen und herzliche Menschen kennenlernen, bei denen die Wellenlänge passt und mit denen man Spaß hat und sich so wohl fühlt. Verwöhnt werden, von vorne bis hinten und sich dabei richtig schön treiben lassen. Das Leben kann wirklich so schön sein!

Der Bulthaup-Showroom ist eh ein Augenschmaus. Seit ich während des Architekturstudiums mal eine Uni-Veranstaltung (Haustechnik, oder welches Fach war das noch mal?) in einem dieser Studios hatte, träume ich davon, wenn ich mal groß bin, hole ich mir eine solche Küche. Alles so schick, klar und aufgeräumt, so smart! Wie auch die Gastgeber von Bulthaup selbst. Jennifer Munz vom Bulthaup-Eventmanagement hat uns einen wirklich unvergesslichen Abend gezaubert. Eingeleitet wurde er mit erfrischenden Kaltgetränken und Sektempfang, ging dann über in einen kreativen Teil, bei dem wir zusammen mit der Floristin Claudia Reitinger süße Blumenkränze für’s Handgelenk banden und uns wie kleine Hippie-Mädchen fühlen durften, und gipfelte in einer tollen kulinarischen Reise ans Mittelmeer! Alexandra Bianchi und Pierpaolo Puddu von Miaterra Sardinien haben uns mit ihren mediterranen Köstlichkeiten und Ihrer Liebe zur Mittelmeerküche total verwöhnt! Anti-Pasti, gebratene Maultaschen (wie auch immer die auf italienisch heissen), gegrillter Fisch, leckerer leichter Weißwein –  unheimlich lecker war es! Dazu die wirklich tolle Tischdekoration und die Location… Ich hatte echt bisschen Pipi in den Augen, als ich mich vor Eröffnung des Buffets zu den Tischen schlich, um ein paar schöne Bilder von Deko und Koch am Herd zu machen. Ab und an mal so richtig von vorne bis hinten verwöhnt zu werden fühlt sich so gut an, absoluter Traum!

Dieser tolle Tag war wie ein unheimlich schöner Sommertrip und der Abend endete dann auch, wie ein solcher Abend gebührend zu enden hat: betrunken von gutem Wein und toller Stimmung, mit lieben neuen Bekanntschaften. Und mit einer Aspirin zum Morgenkaffee!

 

Eindrücke vom Umtrunk im wunderschönen SoLebIch-Büro – Danke für den wundervollen Tag, liebe Nicole, Kati und Daniels!

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SoLebIch@Bulthaup Sommerfest im Bulthaup-Showroom Herrnstraße München

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Punktevergabe

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Kinder, wie die Zeit vergeht!

Die kleine Madame wächst, lernt und entdeckt die Welt und ist in drei Wochen schon ein halbes Jahr alt! Und wie allen Eltern vor mir, so ergeht es nun auch mir, das ewige Blabla – ich kann mir gar nicht mehr vorstellen, wie es ohne sie war. Hihihi… Ach, wie habe ich es gehasst, dieses „Es ist das schönste auf der Welt. Man kann sich das vorher nicht vorstellen. Lasst euch bloß nicht zu lange Zeit!“ Und, wie es kommen musste, hatten sie alle Recht! Trotzdem, das Leben war auch vorher sehr schön. Und meine früheren Gedanken „Anfang 30 und noch kein Bock auf Kinder“ bereue ich nicht. Alles zu seiner Zeit, bloß nicht von außen stressen lassen. Der Bauch gibt den Ton an. (Nachtrag: Trotzdem gibt es schon ab und an diesen wehmütigen Gedanken: Hätte ich 10 oder auch nur 5 Jahre früher angefangen, dürfte ich auch 5 oder 10 Jahre mehr meines Lebens mit ihr teilen! Sie – und vielleicht meine zukünftigen Enkel – ein paar Jahre länger begleiten.)

Naja, nun fliegt die Zeit also dahin und das Leben von noch vor einem halben Jahr ist auf einmal so unvorstellbar weit weg und trotzdem ist irgendwie doch alles beim Alten. Es dreht sich nicht die ganze Welt plötzlich nur um das Kind, aber eigentlich natürlich doch. Eigentlich können wir doch alles machen, wie immer, nur eben irgendwie oft ein bisschen anders.

Ach ja, unsere Wohnung wurde natürlich bisschen umgestaltet. Babyhaushalt – unverkennbar! Selbst gehäkelte Stofftierchen und Teppiche, genähter Himmel für’s Bettchen und neue Wanddeko. Und ein guter Bekannter zeigt mal wieder, wie wandelbar er ist. Aus dem alten Küchenschrank, der bereits ein zweites Leben als Schreibtisch feiern konnte, ist nun ein Wickeltisch geworden. Siehst du, wenn du willst, kannst du alles haben. Wenn du willst, bin ich gar kein alter Küchenschrank, sondern eine Wickelauflage…

So, in der Zwischenzeit hat meine Tochter mein Dekolletee vollgesabbert. Während ich schreibe schlummert sie auf meinem Bauch. Wie gesagt, alles wie immer. Nur ein bisschen anders.

 

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Urlaub dahoam

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Urlaubszeit! Da fahren und fliegen sie nun alle dahin. Drei Wochen Bali, Brasilien, Bulgarien.

Doch der eigene Urlaub schreit eher nach Balkonien als nach Bali. Weil in diesem Jahr andere Dinge wichtig sind und die Ersparnisse nicht für großes Halligalli oder Expeditionen ans andere Ende der Welt drauf gehen können. Und weil die freien Tage auch für Erledigungen herhalten müssen, für die sonst wieder die Zeit fehlt. Ein Kurztrip muss also reichen und ansonsten heißt es „Urlaub dahoam“!

Klingt so schrecklich bemitleidenswert? – Tja, ist es aber gar nicht!

Wenn man sich nur darauf einlässt, ist es wie damals in den großen Ferien. Totale Freiheit! Erst recht bei diesem genialen Sommer, der Hitze, Hitze, Hitze mit sich bringt. Einfach nur laufen lassen. Der Kopf frei von Gedanken, träge und ohne Erwartung. Treiben lassen im hier und jetzt, schauen, worauf man so Lust hat und ob überhaupt. Keine Verpflichtung, kein Freizeitstress, kein „Müssen-wir-unbedingt-gesehen-und-gemacht-haben“. Schlafen, so lange man will. Ausgedehntes Frühstücken im Freien. Morgens allein ausserhalb von München an der Isar liegen und sich mit der kalten Strömung treiben lassen. Und wieder erfrischt nach Hause fahren, wenn die ersten ihre Grills anschleppen. Bis spät in die Nacht in Cafés abhängen, ohne dieses „Bääähhhh-Morgen-wieder-zeitig-raus-Gefühl“. Den eigenen Radieschen beim Wachsen zusehen und die erste leckere Ernte genießen. Ohne Ziel durch die Gegend radeln, zwischendrin baden gehen und die Seele baumeln lassen. Einfach nur abgammeln und all die Bücher lesen, die schon so lange auf einen warten. Die Zeit träge und faul dahin laufen lassen. Unter der Woche bis tief in die Nacht mit Freunden grillen und endlich wieder eigene Knoblauchbutter und leckeres Essen vorbereiten. Bei Bullenhitze im Freien schlafen. Und zum Frühstück, Mittag und Abend Wassereis essen.

 

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