Eiskalt abserviert

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In diesem Jahr können wir nun wahrlich nicht behaupten, wir hätten einen bitterkalten, schneereichen und entbehrungsvollen Winter überstehen  müssen, um uns nun, langsam und gemächlich, wieder aus unseren Höhlen zu schaufeln und der Sonne entgegen strecken zu können. Seit Wochen schönstes Vorfrühlingswetter! Die Schneeglöckchen und Krokusse machen den Tulpenspitzen Platz und die Obstbäume stehen  seit dieser Woche teilweise schon in schönster, süsser Blüte. Und das, obwohl doch gerade erst Frühlingsanfang ist. Neue Kraft, neues Leben, frischer Wind! Wieder raus an die Luft, durchatmen und frei machen!

Das habe ich dann gestern auch gedacht, als ich bepackt mit neuem Frühlingsschuhwerk nach Hause kam. Mein Schuhschrank  stand kurz vor dem Kollaps und ich schleppte mehrere Paar Nachschub an. (Auf die Erwähnung der tatsächlichen Anzahl wird verzichtet, um dem bereits überstrapazierten Klischee des schuh-geilen Frauenbildes nicht weiter entgegenzukommen)

Noch hoch motiviert und gut gelaunt durch Shopping-Ausbeute und Sonnenschein wurde kurz entschlossen entschieden: „Ausmisten!“ Derartigen Gedankenblitzen muss man wirklich schnell nachgehen und diese in die Tat umsetzen, bevor eine schöne heiße Tasse Kaffee und eine halbe Stunde auf dem Sofa dem Vorhaben den eiskalten Todesstoß versetzen! Oft erlebt, sehr oft! Dabei gibt es so viele gute Gründe, sich dem klassischen Frühjahrsputz hinzugeben! Mittlerweile fällt es mir auch nicht mehr so schwer auch alten Freunden „Lebe wohl!“ zu sagen. Denn ich mag diese befreiende Wirkung und Leichtigkeit danach. Ausmisten macht einfach glücklich! Das ist wissenschaftlich sogar erwiesen. Man macht sich frei vom alten Mief und ist wieder offen für neues. Und ich glaube auch an die wohltuende und befriedigende Wirkung körperlicher Arbeit. Und das ist Ausmisten ja definitiv.

Meine 10 Tipps für den Frühjahrsputz:

1) Nicht lange überlegen und aufschieben, sondern ab ans Werk! Anschließend ist man zwar erschöpft, aber glücklich.

2) Wenn’s mal wieder länger dauert…, dann kleine Schritte machen. Alles auf einmal geht selten und artet auch schnell in schlechter Laune aus. Lieber heute nur den Schuhschrank, morgen das Gewürzregal und nächste Woche der Schreibtisch. Und mit jedem kleinen Schritt fühlt man sich freier.

3) Hinterfragen, was brauche ich wirklich, was liegt mir am Herzen und was kann einfach weg. Wir ersticken teilweise in unserem Krempel. Also rigoros aussortieren und freimachen! Klamotten von vor 15 Jahren, die man „vielleicht noch mal anziehen wollte“, sind unnötige Platzfresser und mit größter Wahrscheinlichkeit auch auf der Straße nicht mehr tragbar.

4) Wenn die Entscheidung doch mal schwer fällt, dann raus aus dem Schrank und ab in die „Letzte-Chance-Kiste“. Das ist wie bei GNTM mit den Wacklern, am Ende müssen sie sich noch mal präsentieren und einer oder zwei dürfen weiter. Der Rest muss gehen. „Ich habe heute leider keinen Kleiderbügel für Dich!“

5) Generell gibt es eine Faustregel: Alles, was ich in den letzten 12 Monaten nicht benutzt habe, das brauche ich auch nicht. Also weg damit! Verkaufen, verschenken oder,  wenn für andere nicht mehr nutzbar, ab auf den Müll. Aber oftmals gibt es noch jemanden, dem man damit eine Freunde machen kann. Also ruhig mal großzügig verschenken und dadurch eine übersichtliche Wohnung und neue Freunde gewinnen. Wer richtig radikal aussortiert, kann unter Umständen zukünftig auf einen Schrank verzichten und schafft dadurch gleich noch mehr Raum in der Bude. Es sportlich nehmen, sich selbst herausfordern und einfach ausprobieren!

6) Weniger ist mehr! Bei der Wahl von Klamotten und Einrichtung lieber auf Qualität setzen und den billigen Ramsch aussortieren. Das hilft auch, um sich der Wertigkeit der Dinge wieder bewußt zu werden, sie zu schätzen und zu pflegen. Für Überflüssiges ist das Geld zu schade und man häuft nicht so schnell unnötiges Zeugs an. Und ganz ehrlich, mittlerweile hat unser Konsumwahn oftmals mehr als beängstigende Ausmaße angenommen. Ein Frühjahrsputz ist auch immer eine gute Möglichkeit, wieder mehr zu sich zu finden und auf den Boden der Tatsachen zurückzukommen. Und sich böse vor Augen zu halten, wie viel Kohle man doch wieder für unnützen Krempel ausgegeben hat.

7) Ein gutes Ordnungssystem erleichtert einiges, spart lästiges Suchen und macht den Kopf frei. Also nicht alles wahllos in die Schränke stellen, sondern mit etwas System sortieren. Das gilt für jegliche Bereiche, egal ob Küche, Bad, Arbeitszimmer oder Kleiderschrank. Dinge, die alltäglich genutzt oder getragen werden, werden schnell erreichbar angeordnet und eventuell saisonal sortiert. Zeugs, das ich nur alle paar Monate in die Hand nehme, kann auch etwas umständlicher verstaut sein. Auch sollten Dinge thematisch sortiert werden, so dass alles seinen festen Platz hat.

8) Gründlich klar Schiff machen! Wenn also der Schrank entrümpelt werden soll, dann wird auch alles ausgeräumt, ausgewischt und dann gründlich aussortiert. Nur von einer Ecke in die nächste schieben ist unsinnig und vergeudete Zeit. Und freier fühlt man sich anschliessend auch nicht.

9) Ruhig in neue, hochwertige Ordnunghelfer investieren und damit der Wohnung einen frischen Look geben und sich selbst hinterhältig zu mehr Spaß an Orndung erziehen. Hübsche Boxen, Kästen und Körbe können Wohn-Accessoires und nützliche Helferlein zugleich sein.

10) Ein frisches, neues Styling für die Bude hat gleich mehrere positive Wirkungen. Man kann sich mal wieder austoben, neue Trends und Farben ausprobieren und ist gleichzeitig gezwungen alte Dinge auszusortieren. Darüber hinaus fällt das Aussortieren weniger schwer, weil man einfach schon so voller Vorfreude auf das neue Zuhause ist, dass es sogar Spaß macht alles mal auf Links zu drehen. Eine neue Umgebung wirkt inspirierend, motivierend und macht Lust auf die Zukunft.

Wenn das also mal keine guten Aussichten sind! Also ab ans Werk und sich frei machen für einen wunderbaren Frühling! Das schlechte Wetter an diesem Sonntag bietet die perfekte Gelegenheit!

Nachwuchsspieler imm cologne 2014

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Teil 3 des Rückblicks zur imm cologne 2014

Das wohl spannenste auf den Messen sind doch meist die Neuentdeckungen. Das gilt natürlich auch für die Möbelmesse und ganz besonders für dortige Jungdesigner. Denn vor allem Sie kommen mit frischen Ideen um die Ecke, die sich so manch alter Hase aufgrund von Auftragsdruck und Absatzmarkt nicht einmal traut zu denken.

Meist hat man nicht allein das Gefühl, dass sie für eine bestimmte Zielgruppe entwerfen, sondern dass sie selbst auch eben jene Zielgruppe sind und sich daher mit deren Probleme auch bestens auskennen. Entwurf aus dem Bauch und Bedarf heraus und nicht nach ausführlicher Marktanalyse. Funktionale, praxisnahe Designs sind die Folge, die mit erfrischender Unkompliziertheit glänzen können. Aufbauen, Umbauen, Zusammenlegen… die Möbel passen sich bestens dem Platzbedarf des Nutzers an.

Ergänzend zur kleinen stadt.bude-Zusammenstellung lohnt es sich auf jeden Fall noch einmal im Netz auf Entdeckungsreise zu gehen. Denn die hier vorgestellten Designer haben noch einiges mehr zu bieten.

Die überzeugensten Eindrücke nun wieder hier (von links nach rechts und von oben nach unten):

1) Rock on: Der Couchtisch Plektron von Jonas Schroeder von Joval GmbH kommt in vielen Farbvarianten daher und ist aufgrund seiner Form ein wahrer Augenschmeichler- http://www.joval.de

2) Trapezkünstler: Sebastian Scherer liebt klare Linien und geometrische Formen. Hier die  tolle Leuchte Diamond und sein Tischgestell für den steel stand table – http://www.sebastianscherer.com

3) Schmalhans: Das Regalsystem Rebar von joval gibt es in vielen verschiedenen Größen und zwei Farbvarianten und läßt sich auch schnell und schmal zusammenklappen und verstauen. Aber wer will das schon? Es sollte gezeigt werden! – http://www.joval.de

4) Schaukelpferd: Ein echter Hingucker und in den schönsten Knallfarben erhältlich ist der Lobbyist Lounge Chair von Pliet. Und das beste: Der kann auf der Terrasse auch die alte Hollywoodschaukel ersetzen, denn ihn gibt es auch für den Outdoorbereich.http://www.pliet.com

5) Platzhalter: Twain Table und Twain Bench von pliet gehören eigentlich in jede WG-Küche, denn zusätzlich zum Sitzplatz bieten sie auch noch allerlei Ablagefläche unter der Tischplatte bzw. Sitzfläche. http://www.pliet.com

6) Minibar: Schlüssel, Notizbuch, Mantel – alles griffbereit! Egal ob langer Flur oder nur ein bisschen Platz hinter der Tür, für jeden gibt’s die richtige Länge. Garderobe plank aus Eiche von kaschkasch colognehttp://www.kaschkasch.de

7) (Mitte) Zauberwürfel: Das Regal Konnex (Florian Gross) von Müller Möbelwerkstätten läßt sich ganz nach Laune und Bedarf beliebig zusammenstecken und ist somit immer individuell und vielseitig. – http://www.muellermoebel.de

8) (unten) Transformer: Eben noch Tisch, auf einmal Sitzgelegenheit. Aus den Grundelementen von LLSTOL lässt sichso einiges zaubern – absolut ideal bei kleinen Stundentenbuden. – http://www.llstol.com

9) Origami: Durch seine klare, schöne Linie zeichnet sich das Design von linea1 aus. Aus gefalztem Stahlblech werden unaufdringliche, praktische Möbelstücke, die sich im Wohnbereich genauso gut machen wie im Büro. – http://www.linea1.de

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Farben-Spiele imm cologne 2014

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Teil 2 des Rückblicks zur imm cologne

Farben waren wieder ein großes Thema auf der imm cologne 2014. Seit einiger Zeit kann es oftmals ja gar nicht knallig genug sein. Auffallen um jeden Preis oder einfach nur eine klare Aussage treffen? – manchmal nicht ganz eindeutig! Seit einiger Zeit gern gesehene Gäste: krachende Farben und knallendes Neon.

Doch in diesem Jahr scheint es bei der Farbgestaltung ein bisschen ruhiger geworden zu sein. „Farbe? Ja, unbedingt! Aber bitte mal etwas leisere Töne!“ Gute Laune ohne Kopfschmerzen. Etwas gedeckter, etwas pastelliger und trotzdem sehr erfrischend und wohltuend. Aber keine Angst, hier bleibt trotzdem keiner unbemerkt! Neue Farbkombinationen sorgen im kommenden Jahr für nötige Frische und Lebendigkeit.

Ins Jahr 2014 hinein begleitet uns auch weiterhin der Kupfer-Trend. Leuchten und Wohnaccessoires, selbst das String Regal, kommen in Kupfer daher. Dazu sehr gern kombiniert: feminine Töne, aber nicht zu mädchenhaft, wie lachs und altrosa.

Die Highlights der stadt.bude findet Ihr hier (von links nach rechts und von oben nach unten):

1) Everybodys Darling: Der Beistelltisch Around (Thomas Bentzen) von Muuto kommt in vielen Farben und zwei Größen daher und läßt sich nach Geschmack und Laune wunderbar untereinander  kombinieren.

2) The Freshmaker: Die Pendelleuchte LC-Shutters (Louise Campell) von Louis Poulsen ist wie ein kräftiger Biss in einen leckeren Apfel, süß und erfrischend!

3) Morgendämmerung: Neue Farben bei Vitra, die Eames Storage Unit ESU in den Farben des Sonnenaufgangs. Natürlich nur echt mit den zwitschernden Eames House Birds. Wie’s sich gehört für den anbrechenden Tag.

4) Elefantenhochzeit: Der Klassiker von Wilde & Spieth, der SE68 von Egon Eiermann, wird in vier neuen Farben aus der Farbpalette Les Couleures von Le Corbusier angeboten. Wem das nicht reicht, der kann sich durch die ganze Palette von 63 Farben schlemmen – Mindestmenge pro Farbe allerdings 50 Stück SE68.

5) Knopf und Kragen: Die lustige Kleiderhaken The Dot (Lars Tronøe) von Muuto gibt es in drei verschiedenen Größe und 10 verschiedenen Farben. Und sie machen auch ohne Mantel und Hut richtig was her.

6) Farbleiter: Auch das String System kommt mit seinem String Pocket farbig um die Ecke und hat ein paar neue Töne für Böden und Leitern im Programm. Unter anderem jetzt auch Kupfer.

7) (Mitte) Kleine Helferlein: Die bunten Pocket Organizer von Norman Copenhagen in verschiedenen Größen und Farben. Sehr hübsch anzusehen und alles an seinem Platz.

8) (Unten) Frauenzimmer: Feminin ging’s diesmal bei Vitra zu. Alcove Plume (Ronan & Erwan Bouroullec) in lachs und Nelson Table 5451/5452 (George Nelson)  in schwarz. Dazu die tollen Leuchten w124s (Jonas Lindvall) von Wästberg in Kupfer.

10) Rot-Weiss-Malerei: Die zwei dominierenden Farben bei den Müller Möbelwerkstätten. Das Regalsystem Hangup (Moritz Putzier) und die Garderobe Step (Ariane März) sind wahre Organisationstalente.

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Nächste Woche dann ein Blick auf die Jungdesigner der imm cologne und auf das wunderbare Projekt „Das Haus“ von Louise Campell.

Leuchten-Lieblinge imm cologne 2014

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Gestern schloss die imm cologne 2014 ihr Pforten und es wird Zeit in der stadt.bude die Highlights genauer unter die Lupe zu nehmen!

Viel gab es wieder zu entdecken und für alles war die Zeit einfach zu knapp. Mein Hauptaugenmerk lag selbstverständlich bei stadt.bude-typischen Themen und damit bei den jungen Designern, die meist sehr kreative und innovative Ideen für kleineren Raum anbieten konnten. Bei der Materialwahl interessierten mich natürliche, nachhaltige Werkstoffe und deren spannender Einsatzbereich besonders. Und, selbstverständlich musste auch ein Abstecher bei „den großen“ der Branche sein! Klassiker in neuem Gewand, dazu die immer wieder wahnsinnig inspirierenden Messestände der großen Möbeldesigner. Herrlich! Wie im Schlaraffenland, nur mit Möbeln!

Da eine Abarbeitung der imm cologne 2014 allein in einem Beitrag doch schwierig wird, man schnell übersättigt ist und die Aufmerksamkeit dann flöten geht (auch immer ein Problem als Besucher an langen Messetagen), werde ich euch mehrere Beiträge zu verschiedenen Themen zusammenstellen. Farben, Klassiker, die jungen Wilden – alles wird brav abgearbeitet. Und weil es so ein schönes Thema ist, beginnen wir heute mit den Leuchten-Lieblingen der stadt.bude!

Wohl kein anderes Einrichtungselement bietet in seiner Erscheinung so viel, schier unerschöpfliche Vielfalt wie Leuchten. Pendelleuchten, Stehleuchten, Einbauleuchten, Arbeitsleuchten. Aus Metall, aus Kunststoff, aus Holz oder gar Papier. Schlicht und einfach oder extravagant und raffiniert. Es gibt einfach alles! Für jeden Geschmack, jeden Einsatzbereich und jede Stimmung.

Hier nun eine kleine Auswahl, die stadt.bude-Lieblinge der imm cologne (von links nach recht und von oben nach unten):

1) Absoluter Star! Schlicht, einfach und eine klare Ansage! Diamond von Jung-Designer Sebastian Scherer!

2) Tolle Kombi! Die Leuchten E27 (Mattias Ståhlbom) und Unfold (Form US With Love) von Muuto bilden ein lustiges Zusammenspiel. Unfold kommt auch in zwei neuen Farbtönen daher.

3) Herzerwärmend! Graypants fertigen super schöne Leuchten aus Karton. Sie überzeugen durch ihre einfachen Formen, ihr Material und dessen tolle Struktur und ihr wunderbar warmes Licht!

4) Tropfenparade! Auch &tradition hat durch die Kombination verschiedener Leuchten in unverschnörkeltem, nordischem Design spannende Ensembles erschaffen. Hier die Leuchten Spinning BH1/BH2 (Benjamin Hubert) und Mass Light NA5 (norm.architects)

5) Big Beauty! Soviel geballte Schönheit muss auch gezeigt werden. Pendelleuchte Turbo Pendant (Louis Weisdorf) von Gubi

6) Überzeugendes Lochspiel! Klares Design und Raffiniertes Muster sorgen für einen unaufgeregten Eyecatcher! Pedrera Floor Lamp (Barba Corsini) von Gubi

7) (Mitte) Traumwelt! Die Papier-Ballonleuchte Poppy (Christy Manguerra) von hive spendet wunderbar warmes Licht und entführt mit seiner floralen Struktur in ferne Zauberwelten.

8) (unten) Kleiner Zwerg! Die Milk Lamp NA1 (norm.architects) von &tradition mit satiniertem Glaskörper.

9) Kein faules Ei! Vom Eierkarton zur Leuchte und bei Bedarf wieder zurück. Die Stehleuchte Trash me VV1 (Victor Vetterlein) von &tradition ist vollständig recyclebar.

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Mehr stadt.bude-Bilder von der imm cologne auf youtube: http://www.youtube.com/watch?v=JFyk9oLH47E