A fight on the sidewalk – 1994
Bereits letzten Mittwoch war die Vernissage zur Ausstellung von Jeff Wall. Ein Teil seiner Werke – größtenteils jene, die bei Münchener Sammlern ein Zuhause gefunden haben – sind noch bis 9. März 2014 in der Pinakothek der Moderne Münche zu besichtigen.
Auch wenn bereits einige Tage ins Land gestrichen sind, will ich es nicht versäumen ein paar Bilder und Eindrücke nachzureichen und auf die Ausstellung hinzuweisen. Denn es lohnt sich.
Jeff Wall ist ein ruhiger, unaufgeregter Typ. Und gerade durch diese Art auch sehr sympathisch. Während Kuratoren und Förderer Eröffnungsreden hielten, die – wie so oft – mit ein paar ausgetauschten Passagen auch für die Diplomfeier oder das 60igste Betriebsjubiläum herhalten könnten (und demzufolge eher inhaltsleer und unpersönlich klangen), begnügte sich Wall selbst mit zwei, drei kurzen netten Sätzen. Sehr angenehm!
Ähnlich sind auch seine ausgestellten Werke. Kein großes Theater, kein riesen Drama. Oft fast banal. Und doch irgendwie packt es dich! Tief innen. Weil das Gefühl so vertraut ist. Und sofort greifbar beim Blick auf die Lichtboxen. Fast springt es einem entgegen. Nicht mahnend, nicht fordernd, nicht animierend. Aber irgendwie brutal. Weil man es doch einfach so gut kennt. Diese zäh verrinnende Zeit, dieser trostlose Gang, diese Gleichgültigkeit. Und irgendwie wäre es auch belanglos und nicht erwähnenswert, würde nicht gleichzeitig dieses unbändige Tier knurrend an der Kette zerren – diese Sehnsucht nach Veränderung und Erlösung.
Jeff Wall – Pinakothek der Moderne München, noch bis 09.03.2014
A Villager from Aricaköyu arriving in Mehmutbey – 1997
The Eviction – 1988
Cyclist – 1996
Jell-O – 1995
The Thinker – 1986
Restoration – 1993
The Smoker – 1986
Some beans – 1990